Die Veränderung der Welt
Normalerweise wird ein Philosoph als Mitglied einer brotlosen Zunft hingestellt. Wozu gibt es Philosophen? Zäumen wir das Pferd von hinten auf. Betrachten wir die Größen der menschlichen Geschichte. Welche Namen aus unserer ca. 10 000 Jahren kulturelle Entwicklung sind bis heute hängen geblieben. Alexander der Große, Dschingis Khan, Attila, Cäsar, Hannibal, Katarina die Große, Napoelon - Feldherren, in deren Kellern Hunderttausende Leichen liegen.
Benennen wir die andere Seite. Siddhartha Gautama, den man später Buddha nannte, Konfuzius, Laozi aus der asiatischen Hemisphäre. Sokrates, Archimedes, Aristoteles, Platon, Diogenes aus der griechischen Antike. Cicero, Petronius, Seneca, aus der römischen Zeit, Kant, Hegel, Voltaire, Marx, Engels, Nitsche und weitere aus der europäischen Geschichte.
Die Reiche, welche die großen Feldherren und Herrscher glaubten errichten zu müssen, waren samt und sonders vergänglich. Gut, das Imperium Romanum bestand 1000 Jahre.
Doch was wurde sich in diesen tausend Jahren geprügelt? Untereinander mit allen Nachbarn und mit ihren Sklaven. Das Kolosseum mit seinem berüchtigten Gladiatorengemetzel, das sollte nicht als kulturelles Erbe angenommen werden.
Von der Feldherren blieben die Berichte ihrer Feldzüge mit unzähligen Toten und vielen Gräueltaten.
Von den Nachdenklichen, also den Philosophen, was haben wir da geerbt? Die Idee der Demokratie und die eines idealen Staates von Platon und Weiteren. Sie entwickelten die Verwaltungsstrukturen des Staates und beschrieben das dazu richtige Verhalten. Zugleich kritisierten sie Machtgier, Despotismus und Unterdrückung. Analysierten gesellschaftliche und ökonomische Abläufe. Nahmen übertriebene Gewinngier aufs Korn. Klärten darüber auf, dass es keine gottgewollten Machtstrukturen gibt. Ohne Voltaire hätte es die Erklärung der Menschenrechte 1789 in Paris wohl nicht gegeben und auch nicht die Unabhängigkeitserklärung der Amerikaner.
Bei Napoleon muss eine Ergänzung gemacht werden. Er war der Überzeugung, dass neue Gesetzbücher ihm langfristig mehr Ruhm bringen würden als Militärsiege. Schon 1800 bekamen Jean-Étienne-Marie Portalis, François Denis Tronchet, Félix Julien Jean Bigot-Préameneu und Jacques de Maleville den Auftrag, einen umfassenden Gesetzesentwurf aufzustellen. Der daraus entstandene Code civil hat genau den Effekt, den sich Napoleon vorgestellt hatte. Es gilt bis heutzutage als das modernste und revolutionärste Gesetzeswerk. Als Code civil oder auch Code Napoleon haben diese Gesetze noch immer Gültigkeit. Damit hat er im Kontinentaleuropa der Entwicklung einer Bürgerlichen Gesellschaft Tür und Tor geöffnet. Jeder private Unternehmer müsste regelmäßig zu Napoleon Grab pilgern und ihm dafür danken.
Das zur Frage der Bedeutung der Philosophie und der Philosophen. Sie wollen nicht mehr Macht, sie wollen nur mehr Vernunft.
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